Bildungsbau mit Weitblick

Gut geplant, gut gebaut, gut gepflegt: Von unseren langlebigen Schulen, Hochschulen und Sportstätten profitieren Generationen von Hamburger*innen.

Planen & BAUEN

Wir haben den gesamten Lebenszyklus unserer Gebäude im Blick. Schon in der frühen Planungsphase und bei der Auswahl von Baustoffen und Materialien.

Bewirtschaften & Instandhalten

Die längste und kostenintensivste Phase im Lebens­zyklus eines Gebäudes ist die Nutzung. Gute Pflege zahlt sich also aus. Für viele, viele Jahrzehnte.

Umbauen & Rückbauen

Wir verlängern lieber die Nutzungsdauer von unseren Bildungsbauten, als sie abzureißen. Tun wir es doch, dann immer mit striktem Blick auf die Ressourcen.

LEBENSZYKLUS

Langlebige Bauten schonen Ressourcen und Budget

Von der Kita über die Schule bis hin zur Uni und den Sportstätten: Unsere Bildungsbauten begleiten die Menschen in Hamburg oft über viele Jahre auf ihrem Lebensweg – und wir begleiten die Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus.

Langlebige Bauten schonen Ressourcen und Budget

Wir achten schon bei der Planung darauf, dass Neubauten ihren Nutzer*innen über Jahrzehnte als gute Räume für gute Bildung dienen können. Und wir halten die bestehenden Bildungsbauten gut in Schuss, um ihren Lebenszyklus zu verlängern. Ob also beispielsweise beim Neubau des größten Schulbauvorhabens Hamburgs, dem Schulcampus HafenCity, oder beim Umbau des 1909 erbauten Hansa-Kollegs zu einer modernen Grundschule: Jede unserer Maßnahmen ist auf die Langlebigkeit des jeweiligen Gebäudes angelegt.

Wir unterstützen den Wandel zur Kreislaufwirtschaft

Allein in die Sanierung und den Neubau von Hamburger Schulen fließen jährlich 350 Millionen Euro. Wir legen das uns anvertraute Geld so an, dass es einen langfristigen Nutzen stiftet.

Die Materialauswahl spielt bei unserer Lebenszyklusbetrachtung eine große Rolle. Recyclingfähige und nachhaltige Baustoffe, langlebige Bauteile, einfach zu wartende technische Anlagen, eine hohe Energieeffizienz und ökologisch innovative Architekturkonzepte stehen dabei im Fokus.

Wir unterstützen den Wandel zur Kreislaufwirtschaft

Ist ein Bildungsbau in die Jahre gekommen, sind Umbau und Sanierung für uns die erste Wahl. Entscheiden wir uns für einen Rückbau, dann werden die Baustoffe schon auf der Baustelle getrennt, damit sie möglichst ohne Qualitätsverlust wiederverwertbar sind. Mittelfristig wollen wir mehr und mehr recycelte Baustoffe, wie etwa ressourcenschonenden Beton (R-Beton), in unseren Neubauten einsetzen. Damit unterstützen wir den Wandel zur Kreislaufwirtschaft.

PLANEN & BAUEN

GEBÄUDE FÜR GENERATIONEN

Der Lebenszyklus wird schon bei der Planung mitgedacht. Zum Beispiel beim Bau des Campus HafenCity, den SBH-Großprojekt­steuerer Jörn Heinrich betreut.

TEAMWORK FÜR MODERNE LERNORTE

Jeder, der schon einmal gebaut hat, weiß: Es geht nichts über eine sorgfältige Planung. Das gilt erst recht für unsere Bildungsbauten. Allein 44 neue Schulen werden bis 2030 in Hamburg entstehen.

Die Planung bei SBH und GMH läuft auf Hochtouren. Dabei arbeiten unsere Expertinnen und Experten aus der Projektsteuerung im Planungs- und Bauprozess mit einer Vielzahl von externen Partnern aus Politik und Behörden, Architekten- und Planungsbüros, Brandschutz, Pädagogik und Handwerk zusammen.

Wir bauen nachhaltig, ressourcenschonend und kosteneffizient

Wir bauen nachhaltig, ressourcenschonend und kosteneffizient

Intern sitzen schon in den frühen Planungsphasen bei SBH und GMH die Objektmanager*innen mit am Tisch, die den fertigen Bau später betreuen werden. Ihre Erfahrungen aus der Praxis sind enorm wertvoll. »Die Objektmanager*innen verfügen über sehr viel Wissen darüber, welche Materialien im Lebenszyklus langlebig und wirtschaftlich sind«, sagt SBH-Großprojektsteuerer Jörn Heinrich.

66,4% aller Aufträge vergibt SBH an Unternehmen aus Hamburg und der Metropolregion
69,8% des Auftrags-volumens platziert SBH in Hamburg und der Metropolregion
76,0 Prozent aller Aufträge erteilt GMH an Unternehmen aus Hamburg und der Metropolregion
48,7 Prozent des Gesamtvolumens beauftragt GMH in Hamburg und der Metropolregion

GEBALLTES PRAXISWISSEN FÜR EINEN LANGEN LEBENSZYKLUS

Geballtes Praxiswissen liefert zudem das Zentrale Facility Management (ZFM) von SBH und GMH. Der Bereich prüft und bewertet die Qualität und Langlebigkeit der verbauten Materialien. Die Ergebnisse dokumentiert das ZFM in einem Anforderungskatalog. Er definiert alle Standardbauteile, die für Bautätigkeiten von SBH und GMH verbindlich sind.

Dass SBH und GMH die Beschaffenheit und Beständigkeit von Baustoffen und Materialien schon in frühen Entwurfs- und Planungsstadien berücksichtigen, wirkt sich positiv auf die gesamte Lebensdauer der Neubauten aus. Deren Ökobilanz ist besser, Instandhaltung und Bewirtschaftung günstiger, eine flexible Umnutzung einfacher und letztendlich ein Rückbau umweltverträglicher.

VIEL LICHT UND RAUM
VIEL LICHT UND RAUM

Der Neubau des Schulcampus HafenCity ist eines der größten Hamburger Schulbauvorhaben der nächsten Jahre. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2025 geplant.

EIN ORT FÜR GUTE BILDUNG
EIN ORT FÜR GUTE BILDUNG

1.550 Schülerinnen und Schüler sollen in der Campus­schule ab dem Schuljahr 2026/27 lernen. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 100 Millionen Euro.

MEHR ALS NUR EINE SCHULE
MEHR ALS NUR EINE SCHULE

Auf 11.300 Quadratmetern entstehen eine Schule mit je vier Gymnasial- und Stadtteilzügen, drei Sporthallen, Räume für die bezirkliche Nutzung und eine Kita.

Nachhaltigkeit und ein langer Lebenszyklus gehen Hand in Hand

EINE SCHULE FÜR DIE ZUKUNFT

Jörn Heinrich koordiniert als Bauherrenvertreter bei Schulbau Hamburg federführend den Neubau des Schulcampus HafenCity: »Nachhaltigkeit war schon bei der Auslobung des Architekturwettbewerbs ein wesentlicher Aspekt. Da hat sich in den vergangenen Jahren enorm viel getan, was sich auch in neuen formalen Pflichten niederschlägt.« Der Neubau soll die höchsten Ansprüche an nachhaltiges Bauen erfüllen, den Platin-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Nachhaltigkeit und ein langer Lebenszyklus gehen Hand in Hand

Es werden bevorzugt recycelfähige und robuste Materialien eingesetzt. Die Haustechnik beruht auf dem Grundsatz, so wenig Technik wie möglich zu verbauen. Auch Installationen werden möglichst einfach gehalten, um den Aufwand für die Bewirtschaftung und Instandhaltung gering zu halten.

Die Photovoltaik-Anlage und Grünflächen auf dem Dach sorgen für Energieeffizienz, eine optimale Flächennutzung dafür, dass Material und Kosten geschont werden und sich Räume flexibel nutzen lassen. Und wenn in vielen, vielen Jahrzehnten einmal ein Rückbau entschieden werden sollte, dann lassen sich die Gebäude auf dem Schulcampus HafenCity wegen ihrer hochgradig sortenreinen Baustoffe bestens recyceln.

Bewirtschaften & Instandhalten

Gute Teamarbeit

Objektmanager Sebastian Bricke und Schulhausmeister Manfred Sievers sorgen dafür, dass die Fernwärme-Anlage der Stadtteilschule Horn in einem Top-Zustand ist.

Die Nutzungsphase ist der längste Zeitraum im Lebenszyklus

IMMER GUT IN SCHUSS

Die Nutzungsphase ist der längste Zeitraum im Lebenszyklus eines Gebäudes, auf sie entfallen durchschnittlich drei Viertel der Gesamtkosten. Kein Wunder also, dass die professionelle Bewirtschaftung und Instandhaltung bei SBH und GMH höchste Priorität genießen.

Die Nutzungsphase ist der längste Zeitraum im Lebenszyklus

Angefangen bei der regelmäßigen Wartung von Spielgeräten, Feuermeldern oder Heizungsanlagen über den Check von Dächern, Fenstern oder der Beleuchtung bis hin zum schmutzabweisenden Anstrich oder dem guten Pflegezustand der Außenanlagen: Unsere Objektmanager*innen sind die Garanten dafür, dass Hamburgs Bildungsbauten immer gut in Schuss sind – und es möglichst lange bleiben. Sie tauschen sich kontinuierlich mit Schulhausmeister*innen und Schulleiter*innen aus und koordinieren notwendige Reparaturen oder Sanierungsmaßnahmen mit hiesigen Handwerksbetrieben.

In der Regel werden nach den Sommerferien bei einem ausführlichen Rundgang vor Ort alle strategischen Bauteile auf Herz und Nieren geprüft und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen dokumentiert. Seit 2022 arbeiten SBH und GMH mit einer neuen Software-Lösung, dem sogenannten Lebenszyklus-Tool, in dem diese Informationen zentral erfasst werden. Noch handelt es sich bei der Software um eine Beta-Version in der Erprobungsphase. Die Nutzung solcher Tools ist in Deutschland noch längst nicht an der Tagesordnung, wir sind damit auch technisch Vorreiter in der Bewirtschaftung von Bildungsbauten. Langfristig sollen mithilfe des neuen Lebenszyklus-Tools exakte digitale Modelle aller Bildungsbauten entstehen.

Informationen werden künftig ganz einfach elektronisch abrufbar sein

3 Fragen 3 Antworten - Interview - Stefan Gostomczyk – Christian Spielmann
Frage 1

Warum arbeiten SBH und GMH jetzt mit einem Lebenszyklus-Tool, Herr Gostomczyk?

Um einen differenzierten Überblick über den Zustand unserer Gebäude und ihrer Bauteile zu erhalten. Bislang ist es so, dass immer, wenn ein Hausmeister, eine Objektmanagerin oder ein Baumanager unser Unternehmen verlässt, in Rente geht oder langfristig ausfällt, auch deren Wissen über den Zustand einzelner Gebäude zum großen Teil verloren geht. Wenn eine Nachfolgerin kommt oder ein Vertreter einspringt, müssen die sich dieses Wissen monatelang aneignen. In unserem neuen Lebenszyklus-Tool werden diese Informationen künftig digital zur Verfügung stehen und ganz einfach elektronisch abrufbar sein.

Frage 2

Noch ist die Software in der Beta-Phase. Wie soll das Tool künftig funktionieren?

Unsere Idealvorstellung ist, dass die Objektmanagerinnen und Objektmanager künftig direkt vor Ort in ihr Tablet eingeben, wenn Bauteile dringend sanierungsbedürftig sind und auch, wo sie Fehler gesehen haben. Im Laufe der Arbeit mit dem Lebenszyklus-Tool entsteht so allmählich ein digitales Modell jedes Gebäudes. Diese Informationen könnten dann zum Beispiel auch genutzt werden, um nach der Kostenfreigabe einen Reparaturauftrag auszulösen. Damit werden wir in der Gebäudebewirtschaftung noch schneller.

Frage 3

Welche Vorteile bringt das für das Gebäudemanagement?

Mehr Effizienz und Transparenz! Das Tool wird Auskunft über den Zustand einzelner Bauteile geben und zum Beispiel anzeigen, wann welches Bauteil repariert oder ausgetauscht werden muss. Somit können wir in Zukunft die Investitionen für den Austausch erneuerungsbedürftiger Bauteile besser planen und wissen, wie viel Geld wir wann wofür bereitstellen müssen. Außerdem wird es in Zukunft selbstverständlich sein, dass wir intern wie extern digitale Daten über den Zustand unserer Gebäude zur Verfügung stellen können, statt sie mühsam über Abfragen oder Vor-Ort-Erkundungen zu erheben.

Die Kostenkontrolle spielt eine große Rolle

HALTBARKEIT BIS INS DETAIL

Unsere Objektmanager*innen betreuen insgesamt rund 3.000 Gebäude. Ihr großer Erfahrungsschatz fließt immer wieder in unsere Neubauplanung und Sanierungsprojekte ein. So hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass Bodenbeläge aus Kautschuk haltbarer sind als Linoleumböden, dass es sich empfiehlt, Türen mit drei statt nur zwei Bändern zu verbauen, oder dass es ratsam ist, Schulflure bis zu einer Höhe von 1,40 Meter mit einer Art »Elefantenhaut« zu beschichten, damit sie länger ansehnlich bleiben.

Die Kostenkontrolle spielt eine große Rolle

Brandschutz und Energieeffizienz stehen ebenso auf der »Watchlist« der Objektmanager*innen wie die Preisentwicklung von Hygienepapieren und Reinigungsmitteln. Die Kostenkontrolle spielt gerade in Zeiten von Materialengpässen und Inflation eine große Rolle bei der Instandhaltung und Bewirtschaftung.

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Fassade
Lebensdauer: 40–100 Jahre

Eine Ziegelfassade hat mit bis zu 100 Jahren eine lange Lebens­erwartung und einen geringen Instand­haltungsaufwand. Ein Wärmedämmverbundsystem ist in der Herstellung günstiger, hat jedoch nur eine Lebensdauer von maximal 40 Jahren. Öko­logisch am sinnvollsten ist eine vorgehängte Holzfassade. Mit ihrer Lebensdauer liegt diese zwischen den beiden anderen Fassadenlösungen.

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Dach
Lebensdauer: 30–50 Jahre

Flachdächer mit Bitumenab­dichtung altern durch Regen, Wind und insbesondere Son­neneinstrahlung. Sie müssen nach etwa 30 Jahren erneuert werden. Bei Neubauten bauen wir heute grundsätzlich Grün­dächer ein. Der Aufbau schützt die Dachhaut vor Sonnen­einstrahlung. Die Lebensdauer steigt auf 35 bis 40 Jahre. Ziegeldächer halten am längsten: rund 50 Jahre.

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Dach
Lebensdauer: 30–50 Jahre

Flachdächer mit Bitumenab­dichtung altern durch Regen, Wind und insbesondere Son­neneinstrahlung. Sie müssen nach etwa 30 Jahren erneuert werden. Bei Neubauten bauen wir heute grundsätzlich Grün­dächer ein. Der Aufbau schützt die Dachhaut vor Sonnen­einstrahlung. Die Lebensdauer steigt auf 35 bis 40 Jahre. Ziegeldächer halten am längsten: rund 50 Jahre.

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Decken
Lebensdauer: 15–50 Jahre

Die Geschossdecken im Schulbau bestehen fast ausschließlich aus Beton, sie werden durch Witterungseinflüsse nicht belastet und altern dementsprechend kaum. Anders sieht es bei Deckenabhängungen aus: In Mensa­küchen verschleißen diese durch die Feuchteschwankungen schnell (Lebensdauer: 15 Jahre), die Akustikplatten in Klassen­räumen können bis zu 50 Jahre überdauern.

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Decken
Lebensdauer: 15–50 Jahre

Die Geschossdecken im Schulbau bestehen fast ausschließlich aus Beton, sie werden durch Witterungseinflüsse nicht belastet und altern dementsprechend kaum. Anders sieht es bei Deckenabhängungen aus: In Mensa­küchen verschleißen diese durch die Feuchteschwankungen schnell (Lebensdauer: 15 Jahre), die Akustikplatten in Klassen­räumen können bis zu 50 Jahre überdauern.

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Böden
Lebensdauer: 20–50 Jahre

Vom Teppichboden (Lebens­dauer: 20 Jahre) über Linoleum- oder Kautschukbeläge (30 Jahre), Fliesen (40 Jahre), Holzparkett (40 Jahre) bis hin zum sehr dauer­haften Betonwerkstein (50 Jahre) kommen in unseren Bildungs­bauten sehr unterschiedliche Beläge zum Einsatz. Oftmals lassen sich schadhafte Bereiche ausbessern, sodass nicht der vollständige Belag ausgetauscht werden muss.

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Böden
Lebensdauer: 20–50 Jahre

Vom Teppichboden (Lebens­dauer: 20 Jahre) über Linoleum- oder Kautschukbeläge (30 Jahre), Fliesen (40 Jahre), Holzparkett (40 Jahre) bis hin zum sehr dauer­haften Betonwerkstein (50 Jahre) kommen in unseren Bildungs­bauten sehr unterschiedliche Beläge zum Einsatz. Oftmals lassen sich schadhafte Bereiche ausbessern, sodass nicht der vollständige Belag ausgetauscht werden muss.

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Heizungssysteme

Ältere Anlagen müssen häufig ausgetauscht werden, wenn der Schadstoffausstoß nicht mehr akzeptabel ist – auch wenn sie nach 40 Jahren noch funktio­nieren. Öl- und Gasheizungen werden in Schulneubauten nicht mehr eingebaut. Wir setzen im Neubau auf Flächenheizsysteme (z. B. Fußbodenheizungen), die besser mit umweltverträglichen Energieerzeugern wie Wärme­pumpen harmonieren.

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Heizungssysteme

Ältere Anlagen müssen häufig ausgetauscht werden, wenn der Schadstoffausstoß nicht mehr akzeptabel ist – auch wenn sie nach 40 Jahren noch funktio­nieren. Öl- und Gasheizungen werden in Schulneubauten nicht mehr eingebaut. Wir setzen im Neubau auf Flächenheizsysteme (z. B. Fußbodenheizungen), die besser mit umweltverträglichen Energieerzeugern wie Wärme­pumpen harmonieren.

Langlebigkeit von Bauteilen

Langlebigkeit von Bauteilen

Bauteil: Sanitäranlagen
Lebensdauer: 30 Jahre

Waschbecken, Toilettenbecken, Spiegel oder Sanitärtrennwände werden in Schulgebäuden intensiv beansprucht. In Sanitär­räumen wird getobt, gerangelt – und oftmals findet der Frust über die schlechte Note in der Klassenarbeit hier ein Ventil. Durchschnittlich müssen die Sanitäranlagen nach 30 Jahren erneuert werden, an manchen Schulstandorten auch deutlich früher.

MIT PRAGMATISCHEM BLICK

»Die Arbeit macht sehr viel Spaß, weil sie so abwechslungsreich ist. Dabei ist es extrem wichtig, ein tolles Team vor Ort zu haben. Keiner kennt eine Schule so gut wie der Schulhausmeister. Wenn er sich mit der Schule identifiziert und vor Ort selbst viel macht, dann puffert das einiges ab«, berichtet Objektmanager Sebastian Bricke, der zehn Schulstandorte in verschiedenen Hamburger Stadtteilen betreut.

Generell verfügen alle Schulhausmeister*innen in Hamburg über eine handwerkliche Ausbildung – und über wertvolles Praxis-Know-how. Bei SBH und GMH ist es an der Tagesordnung, dass neben den Profis aus dem Objektmanagement auch die Schulhausmeister*innen schon in den Baubesprechungen für Neubauten mit am Tisch sitzen: »Sie sehen die Dinge pragmatisch und wissen aus ihrer täglichen Erfahrung, ob bestimmte Dinge langfristig funktionieren oder nicht«, sagt Sebastian Bricke. Diese Teamarbeit trägt dazu bei, dass Bewirtschaftung und Instandhaltung im Schulalltag effizient, nachhaltig und reibungslos laufen.

3.469 Gebäude sind in der neuen Software-Lösung »Lebenszyklus-Tool« enthalten
170 Standards zur Erneuerung und Instandhaltung sind im Lebenszyklus-Tool hinterlegt
509 Außenanlagen von Schulen werden durch SBH und GMH bewirtschaftet und instandgehalten
5.299 Maßnahmen zur Instandhaltung der Hamburger Schulen planen SBH und GMH für 2023

Umbauen & Rückbauen

WIR ERHALTEN GUTES

Unsere Baumanagerin Annette Gephart – hier gemeinsam mit Polier Patrick Steinmann – macht das ehemalige Hansa-Kolleg fit für den Einzug der Fanny-Hensel-Grundschule.

WIR SEHEN GANZ GENAU HIN

Hamburg braucht Schulen. Dafür bauen SBH und GMH vermehrt bestehende Gebäude um und verlängern so deren Lebenszyklus. Damit sparen wir sogenannte Graue Energie und Treibhausgasemissionen. Beides fällt zum Beispiel immer dann an, wenn Gebäude abgebrochen, Rohstoffe auf die Deponie gefahren oder aufwendig recycelt werden. Aus diesem Grund prüfen wir bei sanierungsbedürftigen Gebäuden immer zuerst den Modernisierungsaufwand, bevor wir uns für einen Rückbau entscheiden.

Über 120 bestehende Schulen werden in Hamburg derzeit saniert, modernisiert und vergrößert. 40 Ausbauprojekte sind bereits realisiert, mehr als 60 weitere sind konkret in der Umsetzung.

90 Sanierungen an Bestandsgebäuden haben SBH und GMH in 2022 umgesetzt
44 Neubauten von Schulgebäuden und Sporthallen haben SBH und GMH in 2022 realisiert

Wir sparen Graue Energie

ALTE RÄUME, NEUES LEBEN

»Sicherheit, Brandschutz und Akustik sind bei Umbauten in der Regel die größten Herausforderungen, schon weil die Auflagen in diesen Bereichen viel strenger sind als früher«, sagt Annette Gephart, Baumanagerin bei Schulbau Hamburg. Die Architektin kümmert sich unter anderem gerade um den Umbau des ehemaligen Hansa-Kollegs in der Von-Essen-Straße.

Wir sparen Graue Energie

Der 1911 nach den Plänen des Architekten Albert Erbe als Volks- und Realschule errichtete Bau hat schon viel erlebt: Er diente zwischenzeitlich als Wirtschaftsamt, Polizeistation, Wohnheim für Industriearbeiter und Unterbringung für Kriegsgefangene. Zuletzt haben hier Erwachsene ihr Abitur nachmachen können. Bald finden die dreizügige Fanny-Hensel-Grundschule mit Vorschule (und temporär auch das Gymnasium im Eilbektal) eine neue Heimat in dem altehrwürdigen Rotklinkerbau.

Annette Gephart arbeitet mit dem Objektmanager von SBH und Architekten, mit Tragwerks-, Küchen- und Elektroplanern sowie Profis in den Sparten Heizung, Lüftung, Sanitär und Brandschutz daran, das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen. Und so werden nun unter anderem Wände geöffnet, um Platz für großzügige Lernlandschaften zu schaffen, LED-Leuchten eingesetzt, Sanitärbereiche erneuert und neue Akustikdecken eingezogen. Der Brandschutz wird verbessert, die teils noch aus den 50er Jahren stammenden Elektrokabel werden erneuert und die Treppengeländer erhöht. In Teilen wird der Bodenbelag ausgetauscht, natürlich wird frisch gestrichen und außerdem gerade geprüft, ob sich die Klassentüren mit Glasschlitzen versehen lassen, um mehr Offenheit und Transparenz zu schaffen. Im Sockelgeschoss wird als Herzstück eine neue Mensa eingebaut.

Historische Bauten werden zukunftsfähig

Historische Bauten werden zukunftsfähig

Die Baumanagerin ist von dem Bau begeistert: »Die Schule ist massiv gebaut, gut strukturiert, gut belichtet – es sind einfach schöne Räume, in denen sich alle wohlfühlen. Es ist auch heute noch ein sehr qualitätvolles Gebäude. Wir sind glücklich, es weiter zu benutzen.« Sie hofft, dass die jetzigen Umbauten für die nächsten 50 Jahre Bestand haben.

ABFALLVERMEIDUNG AUF HOHEM NIVEAU

Ist ein Gebäude am Ende seines Lebenszyklus nicht mehr umbau- und sanierungsfähig, wird es abgebrochen. Abrissobjekte werden mittlerweile als »Urbane Minen« bezeichnet, denn sie enthalten wertvolle Rohstoffe und Bauteile. Unser Ziel ist es, so wenig Materialien wie möglich zu entsorgen und sie stattdessen einer Wiederverwertung zuzuführen.

Wertvolle Rohstoffe sind kein Abfall

Wertvolle Rohstoffe sind kein Abfall

Derzeit sammeln wir erste Erfahrungen mit Ressourcenschonendem Beton, kurz: R-Beton. Dafür werden 25 bis 45 Prozent der für die Betonherstellung notwendigen Gesteinskörnung – Kies, Sand und Splitt – durch geschredderten und gereinigten Abriss-Beton ersetzt. Theoretisch könnten also neue Schulen mit dem R-Beton aus einer Abriss-Schule gebaut werden.